Collaboration-Tools – alles online oder was?
Wie arbeiten rund 100 Freiwillige aus ganz Deutschland gemeinsam an einer Kampagne gegen Rechtspopulismus? Nach knapp einem Jahr bei der Initiative „Unser Ziel: Kleiner Fünf“ ist mein Fazit: es geht nichts über ein gut funktionierendes Online-Tool. Aber reicht das?
Als ich im Februar 2017 zur Initiative kam, lernte ich zum ersten Mal das Collaboration-Tool Slack kennen. Slack erleichtert uns an vielen Stellen die Kommunikation. Nur so ist es möglich, dass sich Freiwillige aus verschiedenen Städten für die Idee der Initiative – Rechtspopulismus radikal höflich entgegen zu treten – einsetzen können.
Wie funktioniert Slack?
Über Slack können Arbeitsgruppen – ähnlich wie bei Facebook – in privaten wie öffentlichen sogenannten Channels organisiert werden. Jedes Teammitglied entscheidet selbst, welchen Channel es beitritt. Darüber hinaus kann der Administrator des jeweiligen Channels Personen hinzufügen.
In unserem Fall bilden die Channel unsere Arbeitsgruppen ab. So gibt es beispielsweise den Channel #Öffentlichkeit oder #SocialMedia. In den Channel verteilen wir Aufgaben, teilen Informationen und stimmen Termine ab. Hilfreich ist, dass Slack schon in der Gratisversion mit Anwendungen wie Google-Drive verknüpft werden kann. Darüber hinaus lassen sich weitere Applikationen wie Abstimmungstools, Tools für den Kundensupport und viele weitere Anwendungen in das System integrieren. Die Erweiterungsmöglichkeiten sind enorm und können an den individuellen Bedarf angepasst werden.
Ähnlich wie auf Facebook oder Twitter kann man im Channel einzelne Personen per @benutzername direkt adressieren oder sich per @channel an die gesamte Gruppe wenden. Daneben können Teammitglieder auch direkt in einem privaten Chat miteinander schreiben. Ist ein Nutzer eingeloggt oder hat die App mobil installiert, bekommt er eine Push-Nachricht, sobald er in einem Channel oder im Chat angesprochen wird.
Die Sache mit der Verbindlichkeit
Auch wenn Slack den Austausch und die Organisation der Arbeit vereinfacht, wäre ich ohne den zusätzlichen persönlichen Austausch womöglich nicht bis heute am Ball geblieben. Bei Fragen an den Channel reagiert häufig nur ein kleiner Teil der Teilnehmer. Der ein oder andere kennt das vielleicht von privaten WhatsApp-Gruppen.
Um dem entgegen zu wirken, telefonieren wir wöchentlich ca. eine halbe Stunde bis Stunde, um die weiteren Schritte zu diskutieren und Aufgaben zu verteilen. Zusätzlich treffen wir uns alle zwei bis drei Monate zu einem gemeinsamen Workshop-Wochenende. Personen, von denen ich bis zu den Treffen nur die Stimme kannte, traf ich dann live und in Farbe. Diese persönlichen Treffen festigen die Beziehungen zu den anderen Freiwilligen und erhöhen die Motivation nicht nur bei mir.
Mein Fazit zur Slack-Nutzung:
- Online-Tools wie Slack oder andere Collaboration-Plattformen können die Zusammenarbeit enorm erleichtern – besonders über geografische Distanzen hinweg.
- Trotzdem können diese Tools den persönlichen Kontakt nicht ersetzen. Denn erst der persönliche Kontakt lässt ein Team wirklich zusammen wachsen und schafft ein gemeinsames Commitment für ein Projekt.
Zum Weiterlesen:
Artikel zur Nutzung von Slack im Unternehmenskontext auf zeit.de
Webseite von Kleiner Fünf