Die 5 wichtigsten Fragen bei einer Online-Befragung
Egal ob eine Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem aktuellen Thema im Unternehmen oder eine Kundenbefragung zu Verbraucher- und Produkttrends – eine Online-Befragung ist ein schneller und günstiger Weg, Wissen, Erwartungen und Meinungen einzuholen. Damit am Ende auch ein belastbares Ergebnis steht, gilt es vor der Durchführung folgende fünf Fragen zu beantworten.
Ist die Online-Befragung der richtige Weg?
Online-Befragungen sind verhältnismäßig günstig und führen zu schnellen Ergebnissen. Aber sie haben auch ein paar Nachteile, die bei der Planung bedacht werden sollten. So können Online-Befragungen nicht die gesamte Bevölkerung abbilden. Denn nicht alle Deutschen bewegen sich im Internet oder haben einen E-Mail-Zugang. Will ein Unternehmen beispielweise eine repräsentative Aussage zur Markenbekanntheit erreichen oder womöglich wissen, was die Altersgruppe älter als 70 Jahre über die eigenen Produkte denkt, ist eine Online-Befragung der falsche Weg.
Dagegen eignen sich Online-Befragungen für alle Fragen rund um das Nutzererlebnis auf der eigenen Webseite, dem Blog oder der App. Ebenso kann eine Online-Befragung einen Eindruck über die Bekanntheit und Wahrnehmung einer Marke geben. Marktforschungsinstitute wie YouGov oder Kantar TNS erreichen mit ihren Online-Panels quasi-repräsentative Stichroben, die zumindest die Altersgruppe der 60-70-Jährigen in der Regel mit einschließen. Für viele Fragestellungen sollte das ausreichen.
Wird die Befragung selbst durchgeführt oder wird ein externer Dienstleister beauftragt?
Ist die Entscheidung für eine Online-Befragung gefallen, stellt sich die Frage, ob ein Marktforschungsinstitut beauftragt oder die Befragung selbst durchgeführt wird. Verschiedene Tools ermöglichen es, eine Online-Befragung einigermaßen einfach selbst aufzusetzen. Gute Erfahrungen haben wir mit umfrageonline.com gemacht. Im Beitrag „14 Tools für Ihre Online-Umfrage“ stellt t3n die gängigsten Tools vor.
Der Vorteil einer eigens durchgeführten Befragung: Sie haben jederzeit die volle Kontrolle und können auf die Gesamtheit der Daten zugreifen. Der Nachteil: von der Entwicklung des Fragebogens über die Programmierung der Plattform bis hin zur Auswertung benötigt Zeit und erfordert methodische Kompetenz. Denn: Entscheidungen und Kommunikationsmaßnahmen auf der Basis nicht belastbarer Ergebnisse führen zu inhaltlichen Fehlern und Fehlinvestitionen. Einfacher ist es, eine Agentur oder ein Marktforschungsinstitut mit der Durchführung zu beauftragen.
Zusätzlicher Vorteil: Durch die Erfahrung aus verschiedenen Projekten der Agentur profitieren Sie von der Expertise und haben weniger Arbeit bei der Erstellung der Befragung. Denn wer weiß schon, was bei den Antwortvorgaben zu beachten ist, und welche Skalen dafür eingesetzt werden sollten. Und spätestens bei Begriffen wie Signifikanz und Korrelation ist es gut, wen man auf Experten zurückgreifen kann, die auch differenziertere Datenanalysen für Laien übersetzen können.
Wo erreicht die Befragung die relevante Zielgruppe?
Nachdem die beiden grundlegenden Fragen geklärt sind, geht es um die Details. Eine wichtige Überlegung bezieht sich auf den richtigen Kommunikationskanal. Soll die Befragung per E-Mail verschickt werden oder als Pop-Up-Fenster auf der Webseite erscheinen?
Beides ist denkbar und wiederum abhängig von der Zielsetzung der Befragung. Geht es beispielweise um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite, bietet sich ein Pop-Up-Fenster an. Soll erfragt werden, wie zufrieden Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind, könnte eine Befragung per E-Mail der bessere Weg sein. Für Befragungen einer größeren Öffentlichkeit können auch soziale Medien als zusätzliche Kanäle genutzt werden, um Teilnehmer zu gewinnen. Allerdings kann dabei nicht gesteuert werden, wer an der Befragung teilnimmt. Eine Möglichkeit ist, die Stichprobe dann nachträglich zu bereinigen und auf die angestrebte Zusammensetzung zu achten.
Wie lange muss eine Umfrage online bleiben?
Ist der Kanal geklärt, bleibt die Frage nach dem Erhebungszeitraum. Hier gilt: je länger der Zeitraum, desto größer ist die Chance, dass genügend Personen an der Befragung teilnehmen.
Bei einer Befragung per Mail ist der Zeitraum in der Regel kürzer als bei einer Befragung über ein Pop-Up-Fenster. So nehmen die meisten Personen bei einer Einladung per Mail erfahrungsgemäß in den ersten drei Tagen teil. Durch einen Reminder nach einer Woche können noch einmal alle erreicht und an die Befragung erinnert werden, die bei der ersten Einladung nicht teilgenommen haben, im Urlaub oder krank waren.
Insgesamt wird sich der sinnvolle Zeitraum in den meisten Fällen in einem Rahmen von vier bis acht Wochen bewegen.
Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe mitmacht?
Häufig werden Befragungen eher als lästig und anstrengend empfunden. Es lohnt sich also darüber nachzudenken, wie die Teilnehmerzahlen erhöht werden können. Dabei spielen der Umfang des Fragebogens und die voraussichtliche Dauer eine große Rolle. Für viele Menschen ist nach 15 Minuten die Grenze erreicht. Nur am Thema Interessierte oder sehr motivierte Menschen sind bereit, an längeren Befragungen teilzunehmen. Umso wichtiger ist es, in einem kurzen Fragebogen trotzdem alle besonders relevanten Aspekte eines Themas anzusprechen.
Zusätzlich kann es helfen, zum Beispiel im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung, die Befragung im Intranet kommunikativ zu begleiten und den Mitarbeitenden nach einiger Zeit eine Erinnerungs-Mail zu schicken. Eine weitere Möglichkeit ist die Verlosung von Gewinnen unter den Teilnehmenden. Wenn möglich, kann das die Zahl der Teilnehmenden erhöhen. Aber Achtung, eventuell beantworten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Fragen in diesem Fall weniger gewissenhaft.
Sind alle Fragen geklärt, steht dem Erfolg einer Online-Befragung nichts mehr im Weg.