Die Zeit für Nachhaltigkeit ist JETZT
„Volle Kraft voraus für eine nachhaltige Zukunft“ war das Motto des 8. Bayerischen CSR-Tags der IHK für München und Oberbayern am 22. September. Hier sind meine persönlichen drei Take-Aways des digitalen Nachmittags mit Keynotes, einer Panel-Diskussion und digitalen Workshops rund um das Thema Nachhaltigkeit:
1. Wettbewerbsvorteil Nachhaltigkeit
Der Einsatz erneuerbarer Energien, eine nachhaltige Lieferkette, mehr Transparenz bei der Herstellung von Produkten. Ganz egal, mit welchem Nachhaltigkeitsaspekt sich Unternehmen beschäftigen, die Hauptsache ist – sie tun es. Denn je früher Unternehmen damit anfangen, sich nachhaltiger zu verhalten, desto größer wird letztendlich ihr Wettbewerbsvorteil. Beispielsweise dann, wenn gesetzliche Vorgaben wie das geplante Lieferkettengesetz auch diejenigen dazu zwingen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, die ihre unternehmerische Verantwortung bis dahin auf die lange Bank geschoben haben.
Dazu kommt, dass sich mittlerweile Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit nicht mehr ausschließen. Denn gerade die Kund:innen verlangen immer mehr nachhaltige Dienstleistungen und Produkte. Nachhaltigkeit bedeutet Umsatzwachstum und Gewinn. Und auch auf dem Jobmarkt sieht es inzwischen gut aus, wenn Firmen CSR-seitig etwas zu bieten haben.
2. Wir schaffen das nur, wenn jeder bei sich anfängt
Nachhaltigkeit ist immer auch gemeinsame Verantwortung. Aber die Unternehmen müssen auch ein Stück weit selbstlos tätig werden. Die Politik muss einen attraktiven Rahmen setzen, dann können Unternehmen und Konsument:innen gemeinsam an einem Strang ziehen und der gesellschaftliche Wandel kann gelingen – so die Theorie. Der Einstieg in diesen Prozess ist in der Praxis schwierig, weshalb bisher lieber mit dem Finger aufeinander gezeigt wird.
„Die Unternehmen sollen endlich mehr nachhaltige Produkte herstellen“, „Die Politik muss erst mal die Voraussetzungen für eine verantwortungsvolle Produktion schaffen“ und „Die Verbraucher:innen sollen ihre Kaufentscheidung nutzen, statt immer nur das billigste zu wählen“. Das sind richtige Appelle, die alle Angesprochenen beherzigen müssen. Aber beim Thema Nachhaltigkeit muss auch jeder Akteur selbst den ersten Schritt als Vorreiter machen, sonst kommt der gemeinsame Prozess nicht in Gang. Nur so kann das gesellschaftliche Verständnis für Nachhaltigkeit Stück für Stück wachsen.
3. Nachhaltigkeit ist immer mehr als man denkt
Dass eine hohe Recycling-Quote und faire Löhne zu CSR-gerechtem Handeln für Unternehmen gehören, liegt auf der Hand. Aber zum nachhaltigen Engagement von Firmen gehört es auch, größer zu denken. Beispielsweise dadurch, dass Produktentwickler schon beim Gestalten ihrer Ware im Blick haben, wie sich diese wiederverwenden lässt, wenn das Produkt am Ende seines Lebenszyklus ankommt. Oder wenn Digitalisierungsmaßnahmen nicht nur dazu führen, dass unser Leben immer bequemer wird, sondern wir auch nachhaltige Kaufentscheidungen mithilfe von Apps immer einfacher gestalten können.
Kurzum, Nachhaltigkeit ist viel mehr, als man auf den ersten Blick denkt. Bei so vielen Möglichkeiten kann sich jedes Unternehmen selbst überlegen: Was ist mein Beitrag für eine nachhaltige Zukunft?
Foto: Noah Buscher / Unsplash