Kommunikation am Fließband
Wissen, was im Unternehmen läuft? Für Büroangestellte ist das meistens kein Problem. E-Mail-Postfach oder Intranet sind ja nur ein paar Klicks entfernt. Ganz anders sieht es dagegen oft in der Fertigung aus. Wer nur beschränkten Zugang zu Computern hat, ist für die interne Kommunikation nur schwer zu erreichen. Doch auch dafür gibt es Lösungen.
Aktuelles aus der Chefetage, Erfolgsmeldungen, neue Sicherheitsregeln oder das Mittagsangebot aus der Kantine – eine wirkungsvolle Mitarbeiter-Kommunikation ist für den Unternehmenserfolg immens wichtig. Denn neben der Versorgung mit wichtigen Informationen aus dem Unternehmen muss sie vor allem eines erreichen: die Betriebs-Zu(sammen)gehörigkeit, die Vermittlung des An-einem-Strang-Ziehens, den Team-Spirit – kurz, das Wir-Gefühl.
Doch gute Kommunikation stößt immer dann an Grenzen, wenn die potenziellen Empfängerinnen und Empfänger keinen oder nur teilweise Zugang zu diesen Informationen haben. Arbeitnehmende in der Fertigung arbeiten oft im Schichtbetrieb, bedienen große Gerätschaften in den Montagehallen und halten komplexe Produktionsprozesse am Laufen. Gelegenheiten, das Firmen-Intranet zu checken oder interne E-Mails zu lesen? Fehlanzeige. Wie erreicht man diese Personen trotzdem?
Ein bisschen wie Kino – nur ohne Popcorn
Als zeitgemäße Alternative zum klassischen Schwarzen Brett bieten sich Infoscreens an, die an geeigneten Stellen in der Produktionshalle montiert werden. Wichtige Botschaften, einprägsam visualisiert, können so in Endlosschleife präsentiert werden.
Ein paar Regeln sollte man allerdings dabei beachten, denn die Vermittlung per Infoscreen hat ihre Grenzen. Schließlich sind die Angesprochenen meist abgelenkt und erfassen die eingeblendeten Informationen nur im Vorbeigehen. Daraus ergeben sich bestimmte Anforderungen an die Gestaltung:
- Drei Fakten maximal
Damit die Infos „gut ankommen“, sollte ein Chart nicht mehr als zwei bis drei Fakten enthalten. So ist sichergestellt, dass die Botschaften komplett erfasst und auch verstanden werden. - Kein Chart ohne Bild
Was nicht fehlen sollte? Plakative Bilder. Denn diese wandern nicht nur schnell ins Gehirn, sie machen aus einfachen Nachrichten echte Hingucker, die länger im Gedächtnis bleiben. - Lieber weniger, dafür öfter
Wie gesagt, Ihre Info-Empfänger sind nicht immer auf Empfang, schließlich sind sie in der Halle mit anderen Tätigkeiten beschäftigt. Bauen Sie deshalb auf den Wiederholungseffekt und setzen Sie Ihre Charts aus wenigen Botschaften zusammen, die dafür über den Tag verteilt öfter eingeblendet werden.
Übrigens, die Größten Feinde wirkungsvoller Kommunikation sind Gewöhnung und Desinteresse oder besser gesagt: falsche Lerneffekte. Die treten dann ein, wenn die Kommunikation nicht auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten ist. Sei es, weil die Informationen für die Empfänger nicht wichtig sind, weil sie unpassend, zu ausführlich (und damit oft unleserlich), unattraktiv oder schlicht unverständlich präsentiert werden. Die Empfänger lernen schnell, dass das, was da an Infos auf sie einstürmt, für sie nicht relevant ist – und schauen irgendwann gar nicht mehr hin.
Mittendrin statt nur dabei
Wer kennt sie nicht, die langatmigen Vorträge, oft unterlegt mit schicken Foliensätzen, nach denen wir uns am Ende an erstaunlich wenig erinnern? Informationen werden besser verstanden und bleiben länger haften, wenn die Zuhörenden mit einbezogen werden. Geben Sie dem Publikum die Gelegenheit, sich aktiv zu beteiligen. Diese Erkenntnis lässt sich im Grunde auf jedes noch so kleine Teammeeting in der Produktionshalle anwenden. Warum nicht mal ein Quiz zu den Sicherheitsregeln einbauen? Oder ein neues Montage-Teil von jemanden aus der Abteilung vorstellen lassen? Oder die Moderation immer wieder an jemand anderen im Team übergeben? Die Folge: Mitarbeitende bleiben am Ball, fühlen sich ernst genommen und die Besprechungen sind abwechslungsreicher.
Hilfreich ist auch der Einsatz verschiedener Medien. In jeder Produktionshalle ist sicherlich Platz für eine Meeting-Ecke mit Flipchart oder Metaboard. Ob Sie es glauben oder nicht: Manchmal können ein bisschen weniger Digitalität und mehr Haptik wahre Wunder bewirken.
Die APPsolute Kür
Auch wenn Arbeitnehmende in der Fertigung selten Zugang zu einem Computer mit Intranet haben – ein Smartphone haben wohl die meisten in der Tasche. Diesen Umstand können Sie sich zunutze machen, und Ihren Mitarbeitenden eine spezielle APP für die interne Kommunikation anbieten. Damit diese ihrem Namen auch gerecht wird, ist ein wenig mehr Aufwand vonnöten – zugegeben. Aber wenn Sie Ihre APP mit bestimmten Features, wie Umfragen, spielerischen Wissenstests oder Feedback-Funktionen ausstatten, wird sie auch umso bereitwilliger genutzt. Schließlich soll Kommunikation ja auch Spaß machen. Aber Achtung: Bei Apps, die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt und auf dem privaten Smartphone genutzt werden, müssen Sie den Datenschutz und Regeln für die Privatsphäre beachten.
Sind Sie auf der Suche nach Lösungen, um ihre Mitarbeitenden wirkungsvoll zu informieren? Auch auf unüblichen, neuen Wegen? Wir müssen reden.